Bülach
Im Jahre 2004, beim zweiten Besuch, nachdem die Scheidung vollzogen wurde, erklärte ich ihm, dass ein Verbleib im Ausland nicht mehr möglich sei, schon deshalb, weil er einen Kontakt zu einem früheren Arbeitgeber zwecks Renovation eines alten Hauses wieder aktualisiert und zudem eine kleine Wohnung im Zentrum von Bülach offeriert bekam. Einige Wochen später: Ich treffe mit einem kleinen Lieferwagen an, Packen die wichtigsten Utensilien ein, essen nochmals im Café de la Post Muscheln und fahren am nächsten Morgen nach Bülach.

Der Weg zu einer fiktiven Ausstellung
Ein Jahr später ein zweiter Besuch in Bülach. Er zeigt mir vorerst seine Baustelle, wo er unter eher widrigen Umständen alte, bemalte Täfernwände und Decken im Lärm der übrigen Arbeitsgattungen zu renovieren hat. Am nächsten Tag besuchen wir, es ist Samstag, die Ruinen des römischen Gutshofes bei Seen. Das scheint ihm besonders zu interessieren, denn vor ca 3 Jahren hat er die Mappe < El Bakarrah > realisiert, eine fiktive Geschichte über eine Wüstenprojekt, das über einer alten Ruine erstellt werden sollte.




Die Realisierung der fiktiven Ausstellung
Sonntag: Ich spaziere im Dorf umher und entdecke per Zufall am Dorfrand die alte, nicht mehr in Betrieb stehende Fabrikanlage der Glashütte Bülach. Die Anlage ist offen und wird offenbar bis zum Abbruch als Lagerplatz für das Kleingewerbe vemietet. Grosshalle mit genieteten Stahlkonstruktionen, aber überall stehen Gerümpel, Segelboote und Container umher. Da kommt mir spontan die Idee und sage meinem Bruder: Wir machen sofort eine fiktive Ausstellung, nimm ein paar Bilder und ein Klebeband mit und wir applizieren sie wo es uns passt. Ich mache Fotos, entfernen die Bilder und gehen wieder nach Hause. Ein anwesender Arbeiter mit Maske und Schutzkleidung, einen Bootsrumpf bespritzend, nahm keinerlei Notiz von uns. Gesagt, getan. Ich versprach meinem Bruder, einen kleinen Katalog anzufertigen, den er der Direktion der Glashütten vorlegen sollte.

Der Entwurf
Es folgt nun die Serie mit den applizierten Bildern von Fernand auf diversen Konstruktionselementen und Einrichtungen in der Haupthalle der Fabrik. Wir waren aus praktischen Gründen mit nur 4 Bildern unterwegs, weil die Befürchtung vorlag, dass uns 2 hauseigene Securitasleuten mit Fragen konfrontieren könnten, d.h. wir standen unter Zeitdruck. Deshalb habe ich die Fotos ohne Stativ und Blitz gemacht. Nach einer Stunde waren wir fertig. Angenommen, die Ausstellung hätte tatsächlich stattgefunden, so wären die Bilder natürlich durch Drucke zwischen rahmenlose Acryl Glasplatten ersetzt worden und übrig bliebe nur noch ein Katalog. Was jetzt im folgenden gezeigt wird, ist die Absicht, also eben der Entwurf als Montage.




















Fototableau Entwurf
Digitaldruck auf Fotopapier, 80 x 80 cm
Mit Spezial-Acrylglas und schwarzem Aluminium-Rahmen
Preis inkl. Lieferung Fr. 1200 -.
